Gemeinschaftsgärten sind Orte des Austausches, der Kommunikation, des sozialen Miteinanders, der gegenseitigen Nachbarschaftshilfe und des kollektiven Schaffens. Gemeinschaftsgärten sind viel mehr als nur zusammen garteln – sie stellen eine Form des gemeinschaftlichen Teilens von Ressourcen dar.
Dieser Blogbeitrag soll verschiedene Formen von Gemeinschaftsgärten darstellen und wird fortlaufend erweitert und ergänzt.
Was macht Gemeinschaftsgärten aus?
Wir wollen uns in diesem Beitrag auf Gemeinschaftsgärten fokussieren. Natürlich gibt es noch weitere Formen an gemeinschaftlichen Bewirtschaften und Teilen. Gemeinschaftsgärten werden von einer Gruppe von Menschen betreut, die gemeinsam gärtnern und arbeiten wollen. Darüber hinaus stellen Gemeinschaftsgärten aber noch viel mehr dar: den Wunsch das Quartier selbst mitzugestalten und dies gemeinsam und partizipativ in einer Gemeinschaft zu machen.
Urban Gardening im Quartier – Erlaaer Flur macht’s vor
Zwischen den U6-Stationen „Alt Erlaa“ und „Erlaaer Straße“ befindet sich das Projekt „Erlaaer Flur“. Für die fünf dortigen Wohnhäuser wurde hier ein Quartiersdialog durchgeführt, um die Nachbarschaft zu stärken und von den Bewohner:innen selbst gestalten zu lassen. Im Rahmen des Dialogs hat sich auch die Gruppe „Urban Gardening“ gebildet, die vom Gartenpolylog begleitet wurde und sich nun selbstorganisiert um den Quartiersgarten kümmert. Nicht nur auf Quartiersebene, auch auf Hausebene wurde sich zum gemeinsamen Ressourcenverwalten zusammengeschlossen. Gemeinsam mit Cityfarm haben wir Workshops mit den Bewohner:innen zur Bepflanzung und Vergabe von Beeten und Gestaltung der Dachterrasse durchgeführt. Die Beete werden mittlerweile von den Bewohner:innen in Eigenregie vergeben und gepflegt.
Gemeinsam Gartln in der Lannesstraße 80 im 22. Bezirk
Wir von realitylab wurden beauftragt, die Bewohner:innen bei der Gestaltung des Gemeinschaftsgarten zu unterstützen. Neben dem großzügigen Gemeinschaftsgarten mit 4.500m², der allen Bewohner:innen zur Verfügung steht, gibt es abgesteckte Bereiche für Hochbeete. Es gibt also genug Raum für die Gestaltung der Grünflächen, den Anbau von Gemüse und ausreichend Platz für Nachbarschaftsfeste unter freien Himmel. Der Bauträger hat den Bewohner:innen zwei gemeinschaftliche Hochbeete zum Einzug geschenkt. Außerdem gibt es Sitzgelegenheiten in den gemeinschaftlichen Freiflächen, die zum Verweilen einladen sowie ein Gewächshaus aus Glas, das auch als Geräteschuppen dienen kann.
Bei der Auftaktveranstaltung im Februar 2023 haben die zukünftigen Bewohner:innen einen Überblick über den Gemeinschaftsgarten und die Mitgestaltungsmöglichkeiten erhalten und Ihre Fragen und Bedürfnisse zur Gestaltung geteilt.
Außerdem wurden erste nachbarschaftliche Aktivitäten gesammelt und folgende Themengruppen gegründet:
- Die Gruppe „Oase“, die sich um die Bepflanzung, Instandhaltung und Vergabe der Hochbeete kümmert.
- Eine Sportgruppe, die gemeinsames Sportln für die Nachbarschaft anbieten will, wie z.B. Fahrradausflüge in die Lobau.
- Eine Partygruppe (bis 22:00 Uhr), die Nachbarschaftsfeste im Gemeinschaftsgarten organisieren möchte.
Wir unterstützen die Bewohner:innen die gemeinschaftlichen Hochbeete zu bepflanzen und neue aufzubauen, Nutzungsregeln zu erarbeiten, das Nachbarschaftsfest vorzubereiten und am Ende des Jahres die Gartensaison zu reflektieren.
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Quellen:
