Kunst und Kultur stehen im Zentrum des neuen Wohnquartiers Kuku23 rund um die Fabrik 1230, ehemalige Sargerzeugungsfabrik Atzgersdorf, in Liesing. Die Bewohner:innen sind im Frühjahr 2024 eingezogen. Wir freuen uns sehr, dass wir es gemeinsam mit dem Bauträger heimbau und Altmannsdorf Hetzendorf geschafft haben, in einem partizipativen Prozess ein Kunst am Bau Projekt zu realisieren, bei dem die Bewohner:innen in der Gestaltung mit einbezogen wurden.
Hintergrund und Wettbewerb
Kuku23 ist eine gemeinsame Wohnhausanlage von den beiden Bauträgern Altmannsdorf Hetzendorf und Heimbau, sowie den zwei Architekturbüros Schenker Salvi Weber und Dietrich Untertrifaller. Ein Kunst und Kultur Konzept wurde bereits im Bauträgerwettbewerb eingereicht. Ziel war es, dem Wohnbau eine eigene Identität zu verleihen und dabei auch die Teilhabe für Bewohner:innen zu ermöglichen.
Gemeinsam mit dem Projektteam von Altmannsdorf Hetzendorf und Heimbau wurde 2023 ein Kunst am Bau Beirat gegründet. Im Rahmen von zwei Workshops, die von realitylab moderiert wurden, erarbeitete der Beirat Ausschreibungsunterlagen. Im Herbst 2023 haben die Bauträger Heimbau und Altmannsdorf Hetzendorf einen Kunst am Bau Wettbewerb ausgeschrieben und 4 Künstler:innen dazu eingeladen, ein Projekt einzureichen.
Aufgrund der Komplexität der Aufgabe und der Dimension der Anlage wurden zwei Baustellenbegehungen für die Künstler:innen angeboten. Letztendlich wurden 3 Beiträge fristgerecht eingereicht.
Die Künstlerin Barbara Vörös wurde von einer Jury, bestehend aus dem Projektteam, Expert:innen und zwei Bewohner:innen, ausgewählt ihr Projekt „Awaken your sensory system!“ bis Juli 2024 umzusetzen. Wir bedanken uns an dieser Stelle auch für die künstlerischen Beiträge von Stephan Göschl und Bernhard Wolf.
Umsetzung „awaken your sensory system!“ bei Kuku23!
Die Erfahrung von Raum durch Fühlen, Sehen, Hören ist das Kernthema der künstlerischen Idee von Barbara Vörös. Dabei bezieht sie sich auf das englische Wort SPACE, das für sie eine vielfältigere Bedeutung trägt als der bloße, gebaute Raum. Es geht um den Raum, der alles umgibt und durchdringt. In diesem Kontext bezieht sie sich auf Les Fehmis Methode des OPEN FOCUS und seine Aufteilung in 7 SPACES.
©Chris Zvitkovits
An 7 verschiedenen Orten im KuKu23 wurden HANDGESTEN groß an die Wände gemalt. Die HANDMOTIVE sind ausdrucksstark und strahlen gleichzeitig Leichtigkeit, Offenheit und Verspieltheit aus. Die Handgesten werden durch HOLZKREISE ergänzt, die beim genaueren Hinschauen BOTSCHAFTEN verbergen.
©Barbara Vörös
Das Besondere ist, dass die Bewohner:innen von Kuku23 bei der Motivauswahl der Handgesten mitgestaltet haben. Es wurden Fotos von den Händen der Bewohner:innen gemacht, die grafisch aufbereitet und nun großflächig im Quartier aufgemalt sind. Außerdem konnten die Bewohner:innen bei der Auswahl der Botschaften in den Holzkreisen mitbestimmen. Die VIELFALT der KuKu23 Bewohner:innen spiegelt sich so in den Darstellungen der Hände und der Botschaften wider.
Nächste Schritte
Gerade werden die Holzkreise montiert. Außerdem gibt es noch einen Workshop mit Bewohner:innen zum Thema „Open Focus“ und dem Thema Achtsamkeit. In diesem Blogbeitrag berichten wir laufend über Kunst am Bau bei Kuku23!
©Barbara Vörös